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Kurzfassung
Unter dem Titel „Lebens-Werte entdecken“ erscheint im Oktober 2012 eine Praxishilfe für die Kooperation von Kirche, Jugendarbeit und Schule in Baden-Württemberg. Neben grundlegenden Informationen für das Gelingen einer Kooperation sind darin 26 gelungene Praxisprojekte dokumentiert. Herausgeber sind die evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden sowie die katholischen Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg. Die ökumenische Praxishilfe kann ab 18. Oktober kostenlos bestellt sowie im Internet heruntergeladen werden.
www.kirche-jugendarbeit-schule.de

Langfassung

„Lebens-Werte entdecken“: Praxishilfe für die Kooperation von Kirche, Jugendarbeit und Schule in Baden-Württemberg erschienen
Kultusministerin: „Ein wichtiger Beitrag zu Bildungs- und Erziehungsfragen“

„Außerschulische Erfahrungen und außerschulischer Einsatz tragen in hohem Maß zur Lernmotivation bei“ – so steht es im Bildungsplan für die Schulen Baden-Württembergs. Insbesondere Ganztagsschulen sind auf die Kooperation mit außerschulischen Partnern angewiesen. In den letzten Jahren entstanden unter anderem vielfältige Partnerschaften mit Kirchengemeinden und der kirchlichen Jugendarbeit. Die katholische und evangelische Kirche haben nun gemeinsam eine Praxishilfe erstellt, die im Oktober 2012 unter dem Titel „Lebens-Werte entdecken“ Rahmenbedingungen und gelungene Projekte vorstellt.

„Die KjG Echterdingen kam auf mich zu. Ich war begeistert vom Angebot und der wirklich hervorragenden Organisation. Das Angebot kommt bei den Schülern sehr positiv an“. Ellen Heimsch, Schulleiterin der Zeppelinschule in Echterdingen, stellt in der Praxishilfe eines von 26 Projekten vor. Unter dem Titel „Coole Schule“ gestalten Ehrenamtliche aus der kirchlichen Jugendarbeit einmal im Monat eine Spielaktion in der Echterdinger Grundschule. Die Kinder erleben die Mitarbeitenden als Bezugspersonen, die für jeden Spaß zu haben sind und mit denen man auch einmal über Sorgen sprechen kann. 40 bis 50 Kinder sind bei den Spielaktionen dabei und schätzen dabei vor allem, dass es einmal nicht um Noten und Leistung geht.

Von ähnlichen Erfahrungen berichtet Nathalie, die als Schülerin in Tiengen gemeinsam mit der evangelischen Jugendarbeit eine Jugendnacht organisiert hat: „Ich fand das Projekt klasse und würde es jedem weiterempfehlen. Da man doch sehr viel gelernt hat, aber eben praktische Dinge, die man im Leben braucht“ lautet ihr Resümee.

Durch solche Rückmeldungen fühlen sich die Herausgeber der Broschüre bestätigt: Die Bildungsverantwortlichen der Kirchen sehen in der Ganztagsschule eine Herausforderung, aber auch eine Chance für kirchliche Jugendarbeit: „Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit im „Lebensraum Schule“. Umso wichtiger ist es, dass sie sich auch dort mit Fragen der Lebensorientierung auseinandersetzen. Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Worin besteht mein Wert als Mensch jenseits von Noten und Leistung? Wenn Kirche und ihre Jugendarbeit sich auf den Weg zur Schule macht, dann stellt sie die Frage nach den Lebens-Werten, getragen von der Überzeugung, dass jeder Mensch als Geschöpf Gottes wertvoll und liebens-wert ist. Junge Menschen brauchen nicht nur ‚Know-how‘, um ihre Zukunft erfolgreich zu gestalten, sie brauchen auch ‚Know-why‘, also Antworten auf die Fragen nach Sinn und Ziel des Lebens“, so die Herausgeber.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Kirchengemeinden und kirchliche Jugendarbeit Experten für das Erlernen sozialer Kompetenzen sind. So werden jährlich über 1000 Schülerinnen und Schüler zu Schülermentoren „Soziale Verantwortung lernen“ durch die kirchlichen Jugendverbände in Baden-Württemberg ausgebildet. Mit den Erfahrungen aus der Arbeit in Kirchengemeinden und Jugendgruppen gestalten Schüler so das Schulleben selbst mit – und gewinnen dabei soziale Kompetenzen, die ihnen auch im späteren Berufsleben helfen.

„Die Kirchen leisten als Kooperationspartner im schulischen Umfeld einen wichtigen Beitrag in Bildungs- und Erziehungsfragen. Ich weiß dieses hohe hauptamtliche und ehrenamtliche Engagement zu schätzen“, unterstreicht Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer die Zusammenarbeit im Vorwort der Praxishilfe. Aus diesem Grund unterstützt das Kultusministerium die Zusammenarbeit von Kirche, Jugendarbeit und Schule, insbesondere als Mitträger des Schülermentorenprogramms.

Die Herausgeber der Praxishilfe, die katholischen Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg sowie die evangelischen Landeskirchen Württemberg und Baden, sehen in vertieften Kooperationen eine große Chance. „Die Kirchen kommen mit ihrem christlichen Werteprofil in die Schule, bejahen aber selbstverständlich die religiöse Pluralität der heutigen Gesellschaft. Schule ist kein Ort für Mission, aber auch kein Ort, in dem religiöse Fragen verschämt beiseitegeschoben werden sollten“, betont die Redaktionsgruppe.

Ziel der 80-seitigen Praxishilfe ist es, Schulen, Kirchengemeinden und Jugendverbände zu weiteren Kooperationen zu ermuntern. Sie enthält einen Beratungsgutschein sowie zahlreiche praktische Informationen. Die Praxishilfe kann ab 18.10.2012 kostenlos bestellt oder im Internet heruntergeladen werden unter
www.kirche-jugendarbeit-schule.de

Zitate zur Praxishilfe „Lebens-Werte entdecken“

Ob die Jugendarbeit in Baden-Württemberg weiterhin eine wichtige Rolle spielt, wird sich maßgeblich an der Frage entscheiden, wie sie sich bei der Weiterentwicklung lokaler Bildungslandschaften und beim Ausbau der Ganztagsschulen einbringt. Zu diesem Schluss kommt die Expertise „Lage und Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit“, die wir im Auftrag des Landes Baden-Württemberg erstellt haben. Darin wird deutlich: Die Jugendarbeit – auch die kirchliche – ist aufgefordert, sich verstärkt und verbindlich am gesellschaftlichen Großprojekt Bildung zu beteiligen. Beispiele zeigen, dass sich der Mut lohnt, weil unter dem Strich alle gewinnen: die Schulen, die Jugendorganisationen, vor allem aber die Kinder und Jugendlichen selbst.
Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts, München


Wir Schüler lernen dann, wenn wir über den Tellerrand blicken können. Die Zusammenarbeit von Schule und Jugendarbeit birgt hier ein großes Potenzial. Vor allem die Ganztagsschulen in Baden- Württemberg werden sich solcher Kooperationsformen stärker annehmen.
Lisa Baumbusch, Landesschülerbeirat Baden-Württemberg


Ganztagsschulen, die im Bereich Erziehung, Bildung und Betreuung möglichst alles übernehmen sollen oder wollen, haben keine Zukunft. Sie sind unversehens institutionell und funktional überfrachtet, überfordern ihr Personal und kämpfen ständig mit der Qualität auch wegen mangelnder Ressourcen. Nicht eine Institution soll alle Aufgaben übernehmen, sondern alle Träger tragen die eine Verantwortung kooperativ. Es geht also um kommunale Konzepte einer Ganztagsbildung, die die Potenziale der vielfältigen schulexternen Lernorte und -partner mitberücksichtigen. Erziehungs- und Bildungsvorgänge, die außerhalb der Schule stattfinden, werden künftig wichtiger denn je. Die Zusammenarbeit der Schule mit der außerschulischen Jugendbildung oder auch kirchlichen Lernorten kann so lokal zur Schlüsselkooperation werden.
Prof. Dr. Martin Weingardt, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg


Schule ist für die Kirche ein Ort, wo sie – wie es das Zweite Vatikanische Konzil der katholischen Kirche ins Stammbuch geschrieben hat – auf die verschiedenen Sprachen unserer Zeit hören kann, damit sie selbst das Evangelium tiefer erfassen, besser verstehen und passender verkünden kann. Und einer Kirche, die sich als Zeichen und Werkzeug des Heils versteht, die das Geheimnis der Liebe Gottes zu den Menschen offenbart und verwirklicht, tut die Kooperation mit der Schule gut, wenn sie den Menschen in und um Schule gut tut. Eine gute Kooperation zeichnet sich dadurch aus, dass zusammen etwas geschafft wird, was alleine nicht oder weniger gut gelingt. Im Falle von Kirche und Schule ist das ein Beitrag zu einem gelingenden Leben der (jungen) Menschen.
Prof. Dr. Hans Hobelsberger, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen


Die Schullandschaft in unserem Land verändert sich so stark wie seit Jahren nicht mehr. Die Entwicklung wird uns hin zu einer gebundenen rhythmisierten Ganztagsschule führen. In dieser Situation erwarten wir Eltern, dass unsere Kirchen verstärkt an die Schulen gehen und mit ihren Angeboten den Horizont unserer Kinder weiten, hinaus über die engen Grenzen fachspezifischer Ausbildung, hin zu einer Persönlichkeit, die sich einsetzt für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Aus diesem Grund begrüßen wir ausdrücklich alle Initiativen und Kooperationen unserer Kirchen in diese Richtung.
Dr. Carsten T. Rees, Stellvertretender Vorsitzender des 16. Landeselternbeirats Baden-Württemberg


Lebendige Schulen, die Lebens-Werte entdecken und weitergeben, die brauchen wir in den Städten und Gemeinden und im Land. Dazu gehört ein enges Netz der Zusammenarbeit von Schulen, Jugendarbeit, Kirchen, Vereinen und Schulträgern. Die vielfältigen Veränderungen wie Ganztags- und Gemeinschaftsschulen müssen gemeinsam ausgefüllt und gestaltet werden. Dazu brauchen wir Schulen, die sich nach außen öffnen und Partner von außen, die ihre Ideen, Werte und Hilfen gerne einbringen. Die Schule gelingt, wenn sie Freude macht, dann ist sie für Kinder und Jugendliche auch voller Lebens-Werte.
Wilfried Dölker, Bürgermeister Holzgerlingen, Mitglied im Präsidium des Gemeindetags Baden-Württemberg



Hinweis: Die hier abgedruckten Statements sind in der Praxishilfe auf S. 8 und 9 zu finden.