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Bildungsstandards: Jugendarbeit
ist mehr als „nur“ Spaß!

Kirchliche Angebote für Kinder und Jugendliche haben scheinbar im Vergleich zur Schule einen entscheidenden Nachteil: Der Bildungserfolg ist schwierig zu messen. Dadurch entsteht manchmal der Eindruck, dass die Arbeit in den Gruppen und Verbänden ein reines Freizeitvergnügen ist, für das sich Jungen und Mädchen nur Zeit nehmen sollten, wenn sie andere wichtige Aufgaben des Lebens – Erfolg in der Schule, Erlernen eines Instruments, Fitness durch Sport – erledigt haben. Abgesehen davon, dass kirchliche Jugend(verbands)arbeit natürlich auch Spaß machen soll, bietet sie viele Lernerfahrungen, die den schulischen Kompetenzerwerb ergänzen. Persönlichkeitsentwicklung und -entfaltung lassen sich zwar nicht in Noten erfassen, haben aber unmittelbare Auswirkungen auf das Leben der Jugendlichen. Den Kern dieser „Soft Skills“ bilden vier Kompetenzbereiche, die man in der Jugendarbeit erwerben und weiterentwickeln kann. Was dazu gehört, wird in der nachfolgenden Liste exemplarisch ersichtlich:

Personale Kompetenzen

  • Als Christ in der Gesellschaft einen Standpunkt haben
  • Selbstbewusst und selbstreflektiert handeln
  • Einsatz von Kreativität
  • Kritikfähigkeit
  • Eigene Grenzen wahrnehmen und benennen
  • Position beziehen
  • Eigeninitiative
  • Flexibilität
  • Verbindlichkeit

Soziale Kompetenzen

  • Einsatz für andere
  • Einfühlungsvermögen
  • Kommunikations- und Teamfähigkeit
  • Gewaltlos Konflikte bewältigen
  • Grenzen anderer achten
  • Entwicklung von Demokratieverständnis
  • Verantwortungsvoller Umgang mit Autorität
  • Integrationsfähigkeit

Methodische Kompetenzen

  • Vermittlung und Einsatz von spirituellen und religiösen Formen
  • Selbständiges selbstbestimmtes Lernen
  • Reflexionsfähigkeit
  • Organisation und Logistik von Veranstaltungen
  • Moderationsfähigkeit

Fachliche Kompetenzen

  • Religiös-kirchliches Know-How
  • Wahrnehmung von Leitungsaufgaben
  • Gruppenprozesse erkennen und steuern
  • Rechtliche Kompetenz
  • Umgang mit Geld und Fördermitteln
  • Einsatz von Medien und technischen Hilfsmitteln
  • Einsatz von Musik und Liedern
  • Politische Kompetenz
  • Organisationen eine Struktur bzw. Orientierung geben

weitere Informationen

Die Texte auf S. 16-19 wurden zum Teil der Broschüre „Bildung in der kirchlichen Jugend(verbands)arbeit in der Erzdiözese Freiburg“ übernommen. Die gesamte Broschüre kann heruntergeladen werden.


Im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (ejw) wurden im Frühjahr 2012 zehn Thesen zur schulbezogenen Jugendarbeit erstellt. Diese sind Teil eines Kartenspiels aus der Denkwerkstatt Zukunft und eignen sich sehr gut für die Diskussion in Gremien. Online: www.ejw-denkwerkstatt.de