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Daten zur veränderten Schulwelt

Im Rahmen des Surveys des Deutschen Jugendinstitutes (DJI) „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AIDA), 2009 und der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG), 2005-2009 sowie der Shell-Jugendstudie 2010 wurden interessante Erkenntnisse über die Lebenswelt Schule gewonnen.

Schülerperspektive auf die Schule

13- bis 17-Jährige, die die Ganztagsschule besuchen, verbringen im Schnitt 3,7 Nachmittage an der Schule, Schüler einer Halbtagsschule nur 1,7 (Gymnasium 2,2, Rea lschule 1,5, Hauptschule 1,2 Nachmittage).

21% aller Schüler im Alter von 12 bis 19 Jahren empfinden den Schulalltag als „eher locker“, 55% als „etwas belastend“ und 24% als „stressig, eher belastend“. 81% der 9- bis 12-Jährigen gehen gerne zur Schule, 19% nicht. Diese sind tendenziell Hauptschüler, Jungen, haben schlechte Noten oder mussten schon einmal eine Klasse wiederholen. 12% der Schüler empfinden die Anforderungen in der Schule als große Belastung, 88% nicht. Für 77% der Schülerinnen ist Schule wichtiger als Hobbys, wobei 84% dennoch feststellen, dass Schule genug Zeit lässt, um Freunde zu treffen. Gymnasiasten erleben sich zeitlich am stärksten eingeschränkt.

Freizeitverhalten und Engagement

Interessant ist auch ein Blick auf die Frage, mit wem die Schüler nach der Schule ihre Freizeit verbringen. Hierbei rangieren die „Mitschüler und Mitschülerinnen“ mit großem Abstand (71%) vor „anderen Jugendlichen“ (44%), „Jugendlichen aus der Nachbarschaft“ (37%) und „Jugendlichen aus meinem Verein“ (27%). Gymnasiasten sind aufgrund ihres geringen Zeitbudgets insgesamt weniger mit Freunden nach der Schule aktiv und dann vor allem mit den Mitschülern.

Betrachtet man die organisierten Aktivitäten außerhalb der Schule, sind 80% der 13- bis 17-Jährigen in mindestens einer Organisation aktiv. Dies trifft insbesondere auf jüngere Jugendliche, Gymnasiasten und bei Zugehörigkeit zu einer höheren Sozialschicht zu. 67% sind in einem Sportverein aktiv, 29% in einem Musikverein, Chor, Musikgruppe und 27% in der Kirchengemeinde bzw. kirchlichen Jugendarbeit.

Befragt man die 13- bis 17-Jährigen nach ihrer Bereitschaft zum eigenen Engagement, geben 68% an, schon einmal ein Amt in der Schule übernommen zu haben (Klassensprecher 48%, Tutor/Pate 23%, Streitschlichter 21%, Schülerzeitung 16%).

Quelle
Ivo Züchner, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Frankfurt/Main, „Lebenswelt Schule – Die Rolle der Schule in den Lebens- und Lernwelten von Kindern und Jugendlichen“, Vortrag auf der Jugendseelsorgetagung 2012 der Diözese Rottenburg-Stuttgart