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Gute Kooperation bedeutet, dass alle Seiten gewinnen

Verlieren Kirche und Jugendarbeit nicht, wenn sie die eigenen Orte außerhalb der Schule verlassen? Begibt sich eine Schule nicht in Gefahr, ihre weltanschauliche Neutralität zu verlieren, wenn sie mit Kirche kooperiert? Solche Bedenken werden mancherorts geäußert.

Viele gelungene Praxisprojekte zeigen, dass in gut vorbereiteten Kooperationen alle gewinnen: Kirche und Jugendarbeit, die Schulen – zuallererst aber die Kinder und Jugendlichen.

Der Gewinn für Kinder und Jugendliche

  • Neue Lernerfahrungen: Kinder und Jugendliche erleben Methoden und Lerninhalte, die sich auf ihre Lebenswelt beziehen. Kinder und Jugendliche erfahren auf eine neue Weise, dass sie etwas können, etwas wert sind und gebraucht werden.
  • Persönlichkeitsentwicklung: Kinder und Jugendliche bekommen Raum, mit sich und anderen etwas auszuprobieren, ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen zu entdecken, aus eigener Initiative und selbständig etwas zu entwickeln.
  • Soziale Kompetenzen: Kinder und Jugendliche setzen sich mit anderen auseinander, erleben Solidarität und Gemeinschaft, entwickeln die Fähigkeit, Kontakt aufzunehmen, Kritik zu üben und auszuhalten, mit anderen zu kommunizieren und Konflikte zu lösen. Sie arbeiten konstruktiv zusammen und übernehmen Verantwortung für ihre Entscheidungen.
  • Begleitung bei der Suche nach Antworten: Partnerschaft, Beruf, Werte- und Sinnfragen sind spannende Themen für Jugendliche. Erfahrene Jugendleiter/innen und Pädagog/innen unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, ihre Lebenswünsche zu entdecken, zu artikulieren und mit einem realistischen Blick umzusetzen.
  • Verantwortung und Qualifikation: Jugendliche, die in Kooperationen selbst aktiv werden, können Verantwortung übernehmen und hierfür Qualifikationsnachweise erhalten (z.B. Quali-Pass).

Der Gewinn für die Schule

  • Fachlich kompetente Unterstützung für ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag: Bei sozialem Engagement, spirituellen Angeboten, caritativem und diakonischem Handeln und weiteren Themen hat die kirchliche Arbeit eine reichhaltige Tradition. Auch religiöse Fragen dürfen und sollen im schulischen Kontext thematisiert werden – gerade in der kirchlichen Jugendarbeit gibt es dafür vielfältige, offene Formen, von denen Schule profitieren kann.
  • Ergänzung für informelles und nicht-formelles Lernen: Persönlichkeitsbildung, soziale Kompetenzen, Teamfähigkeit, Konfliktlösung – solche Kompetenzen werden am besten in nicht-hierarchischen Settings vermittelt.
  • Anregungen für Lehrkräfte: Die Kooperation mit Partnern von außen verschafft Impulse im Blick auf Perspektivenwechsel, Reflexion, pädagogische und methodische Vielfalt und außerschulische Lernorte.
  • Lebensqualität: Der Umgang im täglichen Miteinander der Schülerinnen und Schüler sowie die Beziehungen zwischen Schülern und Lehrern verbessern sich. Dadurch wird das soziale Klima in den Klassen und an der Schule insgesamt besser. Auch der Unterricht wird dadurch gestärkt.
  • Profil: Die Schule gewinnt durch ein weiteres Angebotsspektrum und bessere Vernetzung im Sozialraum an Profil.

Der Gewinn für die Kirche und die Jugendarbeit

  • Inhaltliche Weiterentwicklung: Jugendarbeit und Kirche gewinnen. Sie erhalten Impulse, ihre pädagogische Praxis, Arbeitsansätze und Konzepte weiterzuentwickeln und so ihr Profil zu schärfen.
  • Zugang zu neuen Zielgruppen: In der Schule gibt es ein großes Spektrum an Zielgruppen – Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, homogene Mädchen- oder Jungengruppen, Migranten, Kinder und Jugendliche mit ganz unterschiedlichen sozialen Hintergründen usw. Durch die Arbeit an der Schule präsentiert sich Kirche jungen Menschen, die bisher noch keinen Zugang zu ihr haben. Aus schulnahen Erstkontakten heraus lassen sich manche Jugendliche für eine ehrenamtliche Mitarbeit außerhalb der Schule begeistern.
  • Anerkennung und Öffentlichkeit: Durch ihr Engagement an der Schule erleben Kirche und Jugendarbeit eine Anerkennung ihrer Fachkompetenzen, sind stärker in der Öffentlichkeit präsent sowie besser mit dem Sozialraum (z.B. Stadtteil) vernetzt und eingebunden.
  • Synergien: Bestehende Überschneidungen von verschiedenen Arbeitsbereichen oder in der Raumnutzung von Kirche, Jugendarbeit und Schule können durch die gemeinsame Arbeit zusammengeführt werden.